Frühling im Botanischen Garten Berlin
13 Februar 2014 von George Brasch | Kategorie: Pflanzenmonographie
Nun ist er da der Frühlingsanfang 2014, die Pflanzen können es auch kaum erwarten. Aufgenommen im Botanischen Garten Berlin. Viele unserer einheimischen Frühblüher stammen aus der Familie der Hahnenfussgewächse der Rannuculaceae. Der Name leitet sich vom lateinischen „rana“ = Kröte ab. Darum wäre eigendlich Krötengewächse treffender. Unter ihnen finden wir das Scharbokskraut (Ranunculus ficaria L.), das Buschwindröschen (Anemone nemorosa), das Adonisröschen und die Wiesen-Kuhschelle (Pulasatilla partensis.)
Am auffälligsten und prachtvollsten ist aber wohl ein besonderer Vertretter
Hepatica nobilis – Leberblümchen (Rannuculaceae)
In einer Studie konnte der Farbstoff Delphinidin, ein Proanthocyanidin, das Auswandern von malignen Glioblastomzellen (Zellen eines bösartigen Gehirntumors) verhindern. Es zeigt sich auch in einer weiteren Studie, dass Delphinidin einer Gefäßneubildung (Angiogenese) durch Inhibition von VEGF-Rezeptoren (Vascular endothelial growth factor) entgegenwirken konnte. Das in vielen Rannuculaceae vorkommende Anemonin wirkt noch bei einer Verdünnung von 1:50.000 tuberkulostatisch. Monographie unter
Adonis amurensis – Amur Adonisröschen
Kommt in Asien von Ostsibieren bis Japan vor. In Europa verwenden wir Adonis vernalis, das Frühjahrs Adonisröschen als Heilkraut. Wie A. murensis hat es Herzglycoside und davon aber gleich bis zu 30 verschiedene. Es wird angewendet bei Hyper- und Hypotonie, Arhythmie, kardialem Hydrops, Schwindelanfällen, Angina pectoris, Stauungserscheinungen und Aszites, Thyreotoxikosen und es hat eine Starke diuretische Wirkung. Es wird angewendete wenn man die kumulative Wirkung nicht braucht oder wenn Digitalis schlecht vertragen wird.
Eranthis hiemalis – Winterlinge (Rannuculaceae)
ist eine der ersten Polen und Nektar lieferanten für die Bienen. Die Knollen enthalten zerzwirksame Stoffe wie das Glycoside Eranthin und Khellinin welches auch in Ammi visnaga vorkommt.
Magnolia soulangiana – Tulpen Magnolie (Magnoliaceae)
In der TCM wird M.officinalis verwendet. Die Blüten enthalten ätherisches Öl, Lignane, Alkaloide (Magnoflorine) und wirken antimykotisch, antibiotisch und entzündungshemmend. Die Rinde wirkt antiseptisch, antibakteriell, auswurffördernd und bei Rheuma. Untersuchungen zeigen eine angstlösende und antidepressive Wirkung. Sie wirkt auf das Hormonsystem und gut gegen menopausale Symptome.
1. Kletterhortensie – Hydrangea anomala (Saxifragaceae)
2. Birkenkätzchen – Betula (Betulaceae)
3. Pracht Königskerze – Verbascum speciosum (Scrophulariaceae)