Peumus boldus

18 Februar 2014 von | Kategorie: Pflanzenmonographie

 

Boldo (Zygophyllaceae – Jochblattgewächse)

Peumus

Botanik: Immer grüner langsam wachsender, zwei häusiger kleiner Strauch oder Baum bis 6-8 m höhe. Die gegenständigen Blätter sind eiförmig, 3-5 cm lang, ganzrandig und umgerollt mit zahlreichen Büschelhaaren besetzt und lederartig und brüchig. Typisch die auf der Oberseite deutlich sichtbaren hellen Höckerchen. Die fünfzähligen, weiß, rosa oder gelblichen Blüten sind in rispenförmigen, traubenartigen Blütenständen angeordnet und stark duftend. Die Beeren, eine Steinfrucht mit brauner runzliger Schale sind klein und gelblich-grün. Beheimatet in Südamerika aber Ursprung in Chile. Der Baum blüht das ganze Jahr wo er häufig auf trockenen, sonnigen Hügel vorkommt. Peumus mamosus gilt als Verwechslung der officinalen Droge.

Geruch: Stark würzig, eigenartig

Geschmack: Brennend würzig, bitter

Verwendung: Boldoblätter- Boldi folium, Alkoholische Auszüge waren wirkungsvoller als reines Boldin. Rinde zum gerben und färben.

Inhaltsstoffe: Alkaloide: Bis jetzt 17 Stück, vom Morphinan Typ wie Boldin (1,5-5 {4c9d8103e85d722cc13db460aba3778d67d9a4c4424f13358b80a074dfc60daf}) , Isocorydin, Nor- isocorydin, N-Methyl-laurotetanin u.a. Ätherische Öle (2-3 {4c9d8103e85d722cc13db460aba3778d67d9a4c4424f13358b80a074dfc60daf}) u.a. 1,8-Cineol und Ascaridol, Cymen, Eugenol, a-Pinene, a-Fenchole, Flavonoide:Cumarine. Des weiteren: Camphene, Choline, Isohamnetin, Kampherol, Laurolitsine, Limonene, Linalol, Rhamnetin, Sparteine, Tannin

Traditionell: Bei Schlafstörungen, Rheuma, Gicht, Cystitis, Prostataentzündung, Erkältungen, Hepatitis, Lebererkrankungen, Gallensteine, Verstopfung, Flatulenz, schwacher Verdauung, Ohrenschmerzen, sedativ und als genereles Tonikum. Botoniker Dr. James Duke berichtet traditionell bei Urogenitale Entzündungen, Gonorrhoe, Syphilis, Ikterus, Verdauungsstörungen. In Brasilien bei Appetitlosigkeit, Intestinale Krämpfe und Schmerzen, Schlafstörungen und Verstopfung. Kleine Dosen gegen Ohrensausen- und klingeln.

Wirkung: Boldblätter regen die Bildung und Freisetzung von Gallenflüssigkeit in der Leber und Gallenblase an. Sie wirken entzündungshemmend, entgiftend und protektierend auf Leberzellen. Sie förden die Magensaftsekretion, wirken antiparasitär, diuretisch, Harnstoffausscheideung fördernd, abführend, Herzunterstützend, antientzündlich, spaßmolytisch, stark antioxidativ und Blutverdünnend.

Studien: Alkoholische Auzüge zeigen an Ratten stark antiinflammatorische Wirkung, einen Leberzell protektierenden Effekt und verhindert Leberzellzerstörung durch Chemikalien (1). Die Chemoprotektive Wirkung basiert auf einen Eingriff in die Lipidperoxydations Prozesse (5) und hat auch einen protektierenden Einfluß auf die Zersetzung von Erythrozyten z.B. bei Chemotherapie (7). Auch zeigt Boldin pharmakologisch ähnlichkeit mit Calciumantagonisten (2). Eine experimentell erzeugte Colitis wird durch Boldin günstig beeinflußt (3). Boldine scheinen auch eine antikanzerogene potentielle Droge gegen Gliomazell Linien zu haben (6). Eine starke antioxydative Wirkung die auf freie Radikale beruhen ist nachgewiesen (4). Studien an Tieren zeigen eine Senkung im Blut von Bilirubin, Cholesterin, Glucose, Alanin Aminotransferase (ALT), Aspatat Aminotransferase (AST) und Harnstoff. Eine Studie an Menschen zeigt einen spaßmolytischen Effekt auf die glatte Muskulatur. Es verlängert den Transit im Verdauungstrakt. Ein U.S. Report berichtet von eine 50{4c9d8103e85d722cc13db460aba3778d67d9a4c4424f13358b80a074dfc60daf} erhöhung der Diurese.

Toxität: Boldo zeigt durch das im Ätherischen Öl enthaltene Ascaridol eine abortive Wirkung. Darum sollte das Öl nur äußerlich verwendet werden. Bei Blättern sind keine Nebenwirkungen bakannt.

(1) M.C. Lahners und Mitarb., Planta Med. 63, 110-115 (1991), (2) M.D. Ivorra und Mitarb., Eur. J. Pharmacol. 231, 164-174,(1993), (3) M. Gottland und Mitarb., Planta Med. 63, 311-315 (1997), (4) H. Speisky und B.K. Cassels, Pharmacol. Res. 29, 1-12 (1994), (5) Fernández J., Lagos P., Rivera P., Zamorano-Ponce E., Phytother. Res, 2009 Jul; 23 (7): 1024-7 (6) Gerhardt D., Horn AP, Gaelzer MM u.a., Porto Alegre Brazil, Invest New Drugs, 2008 Dec., Pubmed. (7) Jiménez I, Garrido A, Bannach R, Gotteland M, Speisky H, Phytother Res. 2000 Aug, 14(5):339-43

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