Kapstachelbeere (Physalis peruviana)

27 Juni 2021 von | Kategorie: Pflanzenmonographie

 Kapstachelbeere (Physalis peruviana)

Die Kapstachelbeere auch Inka-oder Andenbeere genannt, ist verwandt mit unserer aus Südosteuropa und Westasien beheimateten Lampionblume (Physalis alkekengi).

Beide gehören zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) die uns viele Pflanzen als Nahrungs-, Genuss-oder Heilmittel gebracht haben, wie zum Beispiel aus Südamerika die Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Chili, Tabak und Engelstrompete, aus Asien Aubergine und die aus Afrika bis China beheimatete Goji (Lycium barbatum) und Ashwangadha (Withania somnifera) um nur einige zu nennen. Sie sind alle mit unseren heimischen Ritual und Heilpflanzen wie dem Schwarzer Nachtschatten, Bittersüßer Nachtschatten, Alraune, Bilsenkraut, Stechapfel und Tollkirsche verwandt. Es gibt schätzungsweise 2700 verschieden Nachtschattengewächs Arten weltweit.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Kapstachelbeere am Kap der guten Hoffnung eingeführt und fand dort großen Anklang, deshalb der Name.

In Südamerika beziehungsweise in Peru heißt die Andenbeere (Physalis aguaymanto) nach ihrem Namen auf Quechua, awaymantu, aber manchmal auch tomatillo.

In Mexico gibt es eine weitere Art, Physalis philadelphica, die auch Tomatillo genannt wird.

Sie wird gerne zur Zubereitung von Salsasaucen und Gemüsepfannen verwendet.

Wir nennen die Kapstachelbeere bei uns geläufig nur Physalis.

Inhaltsstoffe:

Die kleine Frucht im inneren des Lampion ist eine wahre Wunderfrucht. Sie ist nicht nur ein guter Lieferant von Vitaminen, Mineralien und Spurenelement, nein sie ist auch reich an Aminosäuren, Omega3-und Omega6 Fettsäuren.

So liefert sie entgegen vieler anderer Früchte eine bemerkenswerte ideale Aminosäuren Zusammensetzung. Man könnte mit 2kg Physalis seinen Aminosäuren Tagesbedarf knapp decken. Schon mit 100g der Beeren hat man 8,4% des täglichen Omega 3 Fettbedarfes gedeckt.

Verzehrt man 200g reicht das für den Kalium bedarf, mit 500g deckt man seinen Mangan und mit 1kg Beeren ist der Eisenbedarf für einen ganzen Tag gedeckt.

Das ist schon sehr herausragend für eine Frucht. Bei den Vitaminen gibt es eine große Vielfalt aber dort sticht sie nicht so heraus wie unsere heimischen Früchte die da locker mithalten können.

Weiter sind enthalten die Vitamine A 150µg, Betacarotin 900µg, E 500µg, B1 60µg, B2 40µg, B3 2mg, B5 200µg, B6 50µg, B7 0,1µg, B9 8µg und Vitamin C 28mg.

An Mineralien und Spurenelemente finden wir Eisen mit 1,3mg, Kalium 170mg, Zink 0,11mg, Kupfer 0,115mg, Mangan 0,33mg und Jod mit 1µg.

Weitere Inhaltsstoffe sind Phytosterole und Withanolide, eine Stoffklasse aus der schon oben erwähnten Schlafbeere (Withania somnifera) auch besser bekannt als Ashwangadha aus der Ayurvedischen-Medizin. Diese Pflanze ist ein hervorragendes Adaptogen, das heisst sie hilft unserem Organismus sich an erhöhten körperlichen, emotionalen, hormonellen und neuroimmunologischen Stresssituationen anzupassen.

Die Withanolide sind aus Studien gegen Entzündungen, als Antibiotikum und gegen Krebsentstehungen bekannt.

Anwendung:

Natürlich wurde die Kapstachelbeere sowohl traditionell als auch modern in der Heilkunde verwendet. Aufgrund ihrer vielen kleinen Samen in der Frucht, besitzt sie eine abführende Wirkung. Auch bei Augenerkrankungen wie Bindehautentzündungen, Asthma oder rheumatische Erkrankungen wurde sie eingesetzt.

Moderne Untersuchungen zeigen eine anti-diabetische-und zytotoxische Wirkung.

Aber vor allem schmecken die Früchte lecker und die Pflanze lässt sich bei uns gut im Garten anbauen, so das sie nicht als Importfrucht Verwendung finden muss. Sie kann sich an die meisten Bodentypen anpassen – sie wächst fast überall, braucht aber keine frisch gedüngte Böden, damit eine gute Blüten-und Fruchtbildung gelingt. Da sie nicht frosthart ist, sollten man darauf achten, die Pflanze erst auszupflanzen, wenn der letzte Frost vorbei ist.

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